Im kalten Schatten des Doms

in der überarbeiteten Fassung vom Jan. 2020 (244 Seiten im Format 17 x 22 cm):

Eine Kommunalverwaltung ist wie jeder Mikrokosmos eine Bühne, die zahlreichen Protagonisten die Möglichkeit bietet, sich einzurichten zwi-schen Machtanspruch, Eitelkeit, Realitätsverlust, Genuss, Manipulation und Beziehungsdrama.

In einer Kölner Behörde wird der Referent eines einflussreichen Dezer-nenten ermordet. Diese Art von Verbrechen ist im Stadtverwaltungs-milieu neu. Dass jemand ermordet wird, der sich in der Politik, wenn auch nur am Rande derselben, bewegt, ist für diese Stadt untypisch. Das verstößt gegen ihr wichtigstes Motto, nämlich „Leben und leben lassen“.

Beim Versuch der Aufklärung gelingt es dem zuständigen Hauptkom-missar Frings nur schwer, das Dickicht zu durchbrechen, das sich vor ihm auftut. Er trifft auf eine Reihe maßgeblicher Leute eines Dezernats und glaubt letztlich, eine Spur aufgenommen zu haben. Sein Vorgesetz-ter versucht, ihn bei seinen Recherchen auf eine politische Schiene zu bringen. Dieser erhofft sich damit, einen ihm unliebsamen Dezernenten loszuwerden, dem man weder Korruption noch sonst etwas nachsagen kann. Er ist nur in der „falschen“ Partei engagiert und zudem noch ein „Nordlicht“. Frings lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken.

Währenddessen gibt es ein zweites Opfer im engeren Umfeld. Diese Person ist der Amtsleiter Petersen, bewundert wie gefürchtet und von einer unübertreffbaren Arroganz, der seine gesamte Umgebung gängelt und quält, wann immer ihm danach ist.

Durch seine parteipolitischen Beziehungen ist er unverwundbar, kann seine Machenschaften weiterführen und seine bis zum personifizierten Hass ausufernden Gefühle ungestraft ausleben. Wesentliche Unterstüt-zung erfährt er dabei durch seine Frau Mona, Täterin und zugleich Op-fer. Ausgerechnet in diese Frau verliebt sich der im Mordfall des Amts-leiters ermittelnde Hauptkommissar.

Obschon einige Jahre in Köln tätig, erhält Frings erstmalig Einblick in diese ihm fremde Welt und wird gezwungen, sich mit seinem eigenen Leben auseinanderzusetzen. Gar nichts ist festgefügt, wie er geglaubt hatte. Beziehungen sind nur dann von Bedeutung und haben Bestand, wenn sie gesellschaftlicher Natur sind.

Frauen in seiner Privatsphäre zuzulassen, fällt ihm immer schwerer. Dass seine neue Freundin ihm anlässlich der Abwicklung eines dubio-sen Geschäfts erst als Leiche wieder vor die Augen kommt, irritiert ihn schon nicht mehr. Da ist er bereits auf dem Rückzug und hängt seinen Beruf an den berühmten Nagel.