Alptraum in der Großstadt - Nichts wie weg!

Köln 1989

 

Die Protagonisten Thomas und Lena leben schon einige Jahre in Köln in einem der ehemals schönen Altbauten der Jahrhundertwende. Im Rahmen der Altbausanierung, die  ihre Wohnung betrifft, geschieht Merkwürdiges. Es sieht so aus, als wäre es Absicht der Eigentümer, die Mieter mit ungesetzlichen Mitteln aus den Wohnungen zu vertreiben, um mit neuen Mietern nach der Sanierung ohne Schwierigkeiten andere Verträge abschließen zu können, zu ihren Gunsten natürlich. Das war in den 80ern in Köln an der Tagesordnung.

 

Als Objekt-Verwalter wird ein Anwalt eingesetzt, die Bauleitung erhält ein junger Architekt, der mit den Mietern die notwendigen Maßnahmen zu verhandeln hat. Die Richtlinien bestimmt jedoch der Anwalt. 

Thomas und Lena vereinbaren mit dem Architekten, dass sie für den Zeitraum, in dem ihre Wohnung eine Baustelle sein wird, eine andere Unterkunft suchen, damit ihr Privat- und Arbeitsleben so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Mobiliar und die großen Pflanzen werden in einer leeren Halle im Hinterhof gelagert. Zum Gießen der Pflanzen werden beide regelmäßig vor Ort sein. Das Paar beschließt, erst einmal für einige Wochen Urlaub zu machen. 

Was sie noch nicht wissen, ist, dass Thomas direkt nach ihrer Rückkehr zu einer OP ins Krankenhaus muss und dass er in Lebensgefahr schwebt. Als Thomas aus dem Krankenhaus kommt, sind sie wohnungslos und auf Freunde und Bekannte angewiesen, um wochenweise in deren Wohnungen leben zu können. Auch in ein Hotel werden sie sich einquartieren. Für die beiden Menschen hat sich schlagartig alles geändert. Lena verbringt viel Zeit mit Thomas, geht mit zur Strahlentherapie und arbeitet nur noch halbtags. Gerade in dieser Situation stellen sie fest, dass in ihrer alten Wohnung kein Handwerker bei der Arbeit ist. Angeblich bleibt das vorerst so.

 

Sie erhalten widersprüchliche Auskünfte und schalten einen Anwalt ein. Der überbringt ihnen die Botschaft, dass die Wohnung bereits während ihres Urlaubs an den Bruder des Architekten vermietet worden sei. Sie seien ja freiwillig ausgezogen. Sie finden ihre Möbel total verdreckt und verstaubt vor, die Pflanzen, aus den Kübeln gerissen, stehen kahl in der Halle herum. In ihrer ohnehin schwierigen Situation müssen sie jetzt wie Nomaden mal hier, mal da unterkommen. Sie gehen vor Gericht und erhalten ihr Recht am Besitz der Wohnung zurück.

Das hindert allerdings den gegnerischen Anwalt nicht, in Berufung zu gehen. Der ist sicher, dass alles auf einen Vergleich hinauslaufen wird. Da die Ärzte Thomas nur noch ein paar Monate Lebenszeit prognostizieren, sind er und Lena gezwungen, aufzugeben und eine Abfindung anzunehmen.  

 

Die Erzählung beruht auf Tatsachen. Fiktion sind jene Bestandteile, in denen der Autor seine Phantasie sprechen lässt, um mit Freunden gemeinsam eine Möglichkeit zu finden, sich für die Schmach und das Leid zu rächen. Der Bruder des Architekten hat angeblich nicht gewusst, dass Thomas und Lena den Mietvertrag gar nicht gekündigt hatten. Da hilft es auch wenig, dass er vor Gericht bekundet, es täte ihm leid. Thomas' Freund Arved findet heraus, dass der Anwalt einen in Köln sehr bekannten und geschätzten Auftraggeber hat. Hier setzen die Freunde an. Die Verbindungen reichen bis in die Politik. Die Machenschaften werden aufgedeckt und der Anwalt geht vorübergehend ins Gefängnis, der Architekt, der heimlich unter dem Keller des Hauses Grabungen durchführen lässt, ist nur noch damit beschäftigt, dort einen Schatz zu heben, von dem er Kenntnis hat aufgrund der in Köln vorhandenen Zeichnungen über römische Straßen und Häuser unter den Kellern der Innenstadt.  

So wird ein Rechtsstaat durch die Machenschaften von Anwälten und anderen Leuten, die mit Nebentätigkeiten in Zielkonflikte geraten, diese aber zu lösen vermögen, ausgehöhlt. Und sie haben fast immer einen längeren Atem als die betroffenen Mieter.